Variantenvielfalt.


Variantenvielfalt in der Grammatik

Der Duden hat seit seiner 24. Auflage (2006) – die 27. Auflage ist im August 2017 erschienen – eine gelb hinterlegte Vorzugsvariante bei Begriffen, die auf mehr als eine Art und Weise geschrieben werden können. Auch der Online-Duden (www.duden.de) hält sich an diese Regelung. Angesichts der großen Verbreitung dieses Wörterbuchs ist es sinnvoll, dass wir bei Rotstift damit einiggehen und dieselbe Vorzugsvariante empfehlen. Wundern Sie sich also nicht, wenn wir Schreibungen korrigieren, für die es zwei Möglichkeiten gibt. Im Sinne einer einigermaßen einheitlichen Rechtschreibung ziehen wir die eine Variante den anderen vor.

Wo gibt es überhaupt Varianten?
Die Varianten treten vor allem in drei Bereichen auf:

  • bei der Wortschreibung und der Bindestrichschreibung;
  • bei der Großschreibung;
  • bei der Zusammenschreibung und den Trennungen am Zeilenende.


Wortschreibung

  • Wörter auf -zial/-ziell mit z: Potenzial (für Potential);
  • selbstständig (statt selbständig);
  • 8-mal (8 Mal nur bei besonderer Betonung);
  • 37-fach (statt 37fach);
  • aufwendig statt aufwändig;
  • schon lange üblich: f-Schreibung bei Wörtern mit Stamm -fon, -fot,
    -graf (Fotografie, Telefon);
  • noch nicht so alt: Fantasie, fantastisch, Delfin, Fotovoltaik.


Großschreibung

  • groß weiterfahren nach Doppelpunkt, sofern ein ganzer Satz folgt; 
  • Wendungen wie seit Kurzem, aufs Neue, ohne Weiteres groß; 
  • Hunderte, Tausende groß (aber hundert wie alle Zahlen klein).


Getrennt- und Zusammenschreibung
Zusammen schreibt man 

  • sodass, sogenannt, umso; 
  • Achtzigerjahre/80er-Jahre (statt achtziger Jahre / 80er Jahre);
  • alleinerziehend;


Getrennt schreibt man 

  • zu Hause; 
  • unten stehender; 
  • hoch fliegende usw. (bei wörtlichem Gebrauch hoch fliegende Ballone, aber hochfliegende Hände); hier heißt es nachschlagen.


Verb plus Verb: getrennt 

  • liegen lassen, verloren gegangen usw.


Bei den Trennungen finden wir die Variantenvielfalt sinnvoll; einzig in Zusammensetzungen trennen wir in der Wortfuge: 

  • Holz-ofen, 
  • Sonn-tag-abend,
  • be-ob-ach-ten, 
  • über-all.

Die obigen Regelungen betreffen nur die Varianten. Ist etwas im Duden nicht definiert, richten wir uns nach der zugrunde liegenden Regel.

Im Zweifelsfall fragen Sie uns. Wir geben Ihnen gerne Auskunft!

V


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